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Wildschweine im Stadtgebiet gesichtet

Wildschweine (Sus scrofa)

Am Freitagmorgen, den 01. Juni 2018 ging ein Hinweis aus der Bevölkerung bei der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg ein, dass im Bereich einer Wohnanlage, rund 1,5 km entfernt vom Tempelhofer Hafen, Wildschweine gesichtet worden seien.

Nach Abklärung der Lage durch den Naturranger der Naturschutzstation Marienfelde und Koordination mit den Berliner Forsten wurde ein Abschuss zur Gefahrenabwehr als unumgänglich angesehen. Tagsüber waren jedoch keine Maßnahmen aufgrund des angrenzenden Spielplatzes sowie des allgemeinen Personenverkehrs möglich. Die beiden Keiler wurden deshalb am Sonntag, den 03. Juni 2018 in den frühen Morgenstunden durch einen hinzugezogenen Fachmann im Bereich Gradestraße, Ecke Gottlieb Dunkel Straße erlegt. Vorangegangen waren entsprechende Absicherungsmaßnahmen durch die Polizei.

Es handelte sich dabei um sogenannte „Überläuferkeiler“. Im Frühjahr ziehen diese vagabundierend umher, und zeigen ohne ihre Leitbache ein unberechenbares Verhalten.

Erstmals Wildschweine weit innerhalb des Bezirkes gesichtet

Die derzeitige Hitzewelle treibt die Tiere auf der Suche nach Wasser und Abkühlung auch in die Stadt; so waren diese beiden Keiler zuvor trinkend an einem aufblasbaren Kinderpool gesichtet worden.

Derzeit bedroht die Afrikanische Schweinepest die Gesundheit der Wild- und Hausschweinbestände in Deutschland. Die hohe Wildschweindichte in Brandenburg und Berlin erhöht das Risiko, dass die Tierseuche sich schnell verbreitet. Je Quadratkilometer gibt es zwischen 2 bis 10 Wildschweine in freier Landschaft.

Da sich in Osteuropa die Afrikanische Schweinepest ausgebreitet hat, muss Infektionsvorsorge betrieben werden. Das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) überwacht als eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das großräumige Tierseuchengeschehen in seinen wöchentlichen Karten zur Afrikanischen Schweinepest.

Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist die bezirkliche Veterinär- und Lebensmittelaufsicht zuständig.

Verhaltensregeln im Umgang mit Wildschweinen

Wildtiere dürfen generell nicht gefüttert werden. Das Verfüttern von Küchen- und Speiseabfällen an Schweine stellt aufgrund der Gefahr der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest sogar eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße bis zu 30.000 € geahndet werden kann.

Tot aufgefundene Wildschweine sind als Vorsorgemaßnahmen der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest zu melden. Das hierfür eingerichtete Fallwild-Telefon ist von 06.00-21:30 Uhr erreichbar: (030) 90277 3469, bzw. per E-Mail an koo@ba-ts.berlin.de.

Weitere Informationen:

Wildtiere und Jagd – Senatsverwaltung für Umwelt und Klimaschutz

Veterinär- und Lebensmittelaufsicht Tempelhof-Schöneberg

Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI):
Ungekürzte Qualitative Risikobewertung zur Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest aus Verbreitungsgebieten in Europa nach Deutschland vom 12.07.2017 – PDF