Der Blümelteich im Volkspark Mariendorf hat neue Bewohner: ein Schwarm japanischer Kois ist offenbar ausgesetzt worden. Die geselligen Tiere bleiben zusammen im Schwarm und suchen derzeit offenbar wärmere Bereiche im Wasser auf.
Der Nishikigoi (japanisch 錦鯉, wörtlich „Brokatkarpfen“), kurz auch Koi genannt, ist eine Zuchtform des Karpfens (Cyprinus carpio). Koi oder in Wortzusammensetzungen auch -goi ist das japanische Wort für Karpfen allgemein.
Wie kommen die Kois in den Blümelteich?
Eine natürliche Einwanderung ist unwahrscheinlich, mit großer Sicherheit sind die Kois ausgesetzt worden.
Kois werden als Zierfische gehalten, oft in beheizten Gartenteichen. Koi-Karpfen mögen keine Kälte. Im Winter benötigen sie deshalb einen Rückzugsort. — Koi-Karpfen bevorzugem Temperaturen von über 20 °C, und sind mit Sicherheit keine Kaltwasserfische, sondern Warmwasserfische.
Ihre Vermehrung geschieht zwischen Mai und Juli, wenn das Wasser erwärmt ist, und die Laichzeit beginnt. Das Weibchen legt bis zu 100.000 Eier ab, die von mehreren Männchen befruchtet werden. Schon nach 4 Tagen entwickeln sich aus den stecknadelkopfgroßen Eiern kleine Jungfische.
Kois können aber in der kalten Jahreszeit in unseren Breiten ein Absinken der Wassertemperatur bis auf etwa 4-5 °C gut ertragen. In dieser Zeit legt sie dann eine Winterruhe ein, und verharren still auf dem Gewässergrund.
Vermutlich wurden die Kois aus einem Gartenteich in den Blümelteich ausgesetzt, um Energie für Umwälzpumpe und Teichfilter, sowie Beheizung zu sparen.
Ob die Kois den Winter im Blümelteich überleben, hängt vom kommenden Winterklima ab. Bildet sich eine Eisschicht können die Kois aufgrund der Dichteanomalie des Wassers am Seegrund überleben.
Natürliche Feinde sind Graureiher und auch Kormorane, die auch am Blümelteich auf Jagd gehen.
Der Koischwarm muss aber auch Angler und den Jagdeifer des Naturschutzamtes fürchten, denn die Karpfenfische fressen und verdängen einheimische Arten.