Vor einer Woche fand die diesjährige Weinlese in der Gartenarbeitsschule am Sachsendamm statt und wurde von freiwilligen Erntehelfer_innen unterstützt. Wie schon in den vergangenen halfen Bezirksamtsmitglieder, Bezirksverordnetenvertreter_innen mit.
Betreut wurde die Weinlese von den ehemaligen Bezirksbürgermeistern Schönebergs, Michael Barthel und Rüdiger Jakesch, beide stehen dem Verein zur Förderung des Weinbergs und der Gartenarbeitsschule vor. Die feuchte Sommersaison nicht so schlecht, wie manche Auguren befürchtet hatte.
Trotz Befalls mit Mehltau ist die Ernte dieses Jahr mit ca. 450 Kilogramm noch größer als im letzten Jahr ausgefallen. 2016 wurden 420 kg geerntet.
Kelterung in Bad Kreuznach
Die geernteten Trauben aus Schöneberg wurden sofort zur 600 km entfernten Winzergenossenschaft Meddersheim im Landkreis Bad Kreuznach zur Kelterung gebracht. Hier wurden die Trauben sogleich entrappt, Beeren und Stielgerüst voneinander getrennt. Anschließend wurden die Trauben im Kelter gepresst, Trester und Most wurden getrennt. Inzwischen ist der Most aufbereitet und befindet sich im Gärprozess.
Schon kurz vor Weihnachten wird der Gärprozess abgeschlossen sein, und der Jungwein kann nach dem Abstich der Hefe heranreifen.Nach einigen Monaten erfolgt die Flaschenabfüllung und der 2017er-Wein wird nach Berlin geliefert.
Weinbau-Tradition und Kulturpflege
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler hat bei der Weinlese mit geholfen:
„Die Tradition, gemeinsam den Weinberg zu pflegen, ist ein Ausdruck der gelebten Verbundenheit mit dem Landkreis Bad Kreuznach. Es ist sehr wichtig, den Kontakt mit den Partnerstädten zu pflegen und mit Leben zu erfüllen. Ich freue mich, dass man hier jedes Jahr wieder die lebendige Partnerschaft erleben kann, die seit 1964 besteht.“
Der Wein wird wie üblich ausschließlich für repräsentative Zwecke im Rathaus Schöneberg verwandt.
Der Schöneberger Weinberg mit seinen 200 Weinstöcken wurde 1988 angelegt und liefert seit 1991 eine jährliche Ernte.
Weinbau gibt es übrigens seit rund 880 Jahren in der Mark Brandenburg. Der Weinbau begann schon um 1137-1140, die erste urkundliche Erwähnung des Weinbaus im Jahr 1173 gilt als erster stichhaltiger historischer Nachweis. Christlichen Mönche brachten den Weinbau im 12. Jahrhundert mit. Das Klima war dafür in der Mark Brandenburg damals schon günstig.