Das Bundesverkehrsministerium plant den Bau der „Dresdner Bahn“ offenbar ohne die seit Jahren vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg geforderten Bahnhöfe am Kamenzer Damm / Lankwitzer Straße und an der Buckower Chaussee. Dies geht aus einer Antwort auf eine Mündliche Anfrage des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion Christoph Götz an das Bezirksamt hervor.
Die beiden neuen Stationen würden die Verkehrserschließung im Süden des Bezirks und den Ortsteil Lankwitz im Nachbarbezirk Steglitz-Zehlendorf nachhaltig verbessern und attraktive neue Umsteigemöglichkeiten schaffen. Gleichzeitig würden wichtige Gewerbe- und Wohnviertel S-Bahn-Anschluss erhalten, und mit einem hohen Fahrgastaufkommen zum Betrieberfolg der S-Bahn-Berlin GmbH beitrage,
Berlin hat vorgeplant – das Bundesverkehrsministerium nicht
Der Regionalbahnhalt Buckower Chaussee ist bereits im Stadtentwicklungsplan Verkehr mit Realisierungs-Zeithorizont 2025 enthalten, der S-Bahnhof Kamenzer Damm ist im Flächennutzungsplan fixiert. Laut Antwort auf die Mündliche Anfrage sind im aktuellen Planfeststellungsverfahren für die Dresdener Bahn beide Stationen gar nicht enthalten, obwohl eine vorherige förmliche Planfeststellung in beiden Fällen aber rechtliche Voraussetzung für den späteren Bau ist. Ein Schildbürgerstreich droht, der die Entwicklung um Jahre ausbremsen wird,
SPD-Bezirksfraktion kritisiert Bundesverkehrsminister
Christoph Götz: „Es besteht Bedarf für die Stationen und deshalb gehen wir von einer Bestellung durch das Land in naher Zukunft aus. Auch das anhaltende Wachstum der Stadt und der Region sprechen klar dafür. Es wäre nun für die Deutsche Bahn ein Leichtes gewesen, diese Stationen in das laufende Planfeststellungsverfahren zu integrieren. So aber muss mit jeweils eigenen Planfeststellungsverfahren wieder komplett neu aufgesetzt werden, was dann erhebliche zeitliche Verzögerungen mit sich bringt.
Es verdichtet sich der Eindruck, dass der Süden des Bezirks zwar die Lasten des nun ebenerdigen Streckenausbaus der Dresdener Bahn tragen muss, aber wenig Nutzen davon haben soll. Dieses Vorgehen ist in hohem Maße unfair gegenüber Berlin und den betroffenen Bürgern.
Die Verantwortung liegt beim Bundesverkehrsministerium. Dort gilt aber bekanntlich „Bayern first““.