Plötzlich ist es sehr sehr heiß! 37 Grad Celsius – und in der direkten Sonne noch viel heißer. Für viele Straßenbäume sind das Bedingungen, in denen die Pflanzensäfte im Stamm zu kochen beginnen. Viele Bäume in Berlin zeigen auch schon Schäden von Sonnenbrand an den Stämmen. Die Verdunstung und Pflanzenverdunstung steigt — ohne zusätzliche Wasserversorgung können Straßenbäume nur überleben, wenn sie genügend tiefe Wurzeln haben, und obere Grundwasserleiter erreichen.
Eine Zeit lang können Bäume den Trockenstress selbst ausgleichen, indem sie die Verdunstung selbst herabsetzen. Dazu wird die Verdunstung von Wasser über speziell regulierbare Öffnungen in der Blattunterfläche, den Spaltöffnungen (Stomata) vermindert, in dem sich die Öffnungen schließen, oder indem Blätter sich aufstellen, um weniger Sonne einzufangen. bezeichnet. Doch daneben wirkt unerbittlich die cuticuläre Transpiration, die Verdunstung von Wasser über die gesamte Blattoberfläche.
Alle Pflanzen können ihre Verdunstung in einem gewissen Grad selbst steuern, und leichte Trockenphasen überbrücken und setzen einen Mechanismus zum Wassersparen ein.
Dauert die Trockenheit zu lange an, und wird die tägliche Verdunstung zu groß, dann fallen erst Blätter ab, und bald ist auch ein Totpunkt erreicht an dem Bäume absterben!
Auch in diesem Frühjahr haben die Niederschläge in Berlin nicht ausgereicht, um die Wasservorräte im Boden genügend aufzubauen. Es baut sich die nächste Dürrephase im Boden auf!
In Berlin sind nun aufgrund der erneuten Trockenheit alle Bürger_innen, aufgerufen, die Bäume im Kiez vor dem Vertrocknen zu schützen.
Gerade im Frühjahr benötigen vor allem die Jungbäume ausreichende Feuchtigkeit. Gegenwärtig liegt die Bodenfeuchte nur bei 25–30 % mit stark fallender Tendenz. Der Dürremonitor zeigt bereits einen ernsten Wassermangel im Boden an.
Grünflächenämter lassen z.T. bereits Jungbäume durch beauftragte Firmen im Rahmen der Garantiepflege bewässern. Doch das reicht nicht aus. In Berlin-Mitte und Treptow-Köpenick hilft eine „coole Winterdienst-Truppe“, die einen „Sommerdienst“ anbietet, um Berlins Straßenbäume zu wässern.
Alle Bürgerinnen und Bürger können dabei helfen, unterstützen, indem Bäume und Sträucher zusätzlich mit Wasser versorgen!
Empfehlungen zur Bewässerung von Stadtbäumen finden Sie auf der Internetseite des Pflanzenschutzamtes Berlin.
Praxistipp für Baumscheiben und Beete
Die die obere Bodenschicht wird durch die Trockenheit wasserabweisend. Gießwasser perlt ab, und dringt nicht in den Boden ein.
Wird die obere Bodenkruste geharkt und aufgelockert, dringt das Gießwasserer sehr viel besser ein. In jedem Fall ist es sinnvoll, den Baum zunächst anzugießen und zu warten, bis etwas Feuchtigkeit eingezogen ist. So nimmt der tiefere Boden auch den Rest des Wassers besser auf.
Auf den neuen, mit Splitt angelegten Baumscheiben oder den Bäumen mit einem Gießring aus Kunststoff kann das Wasser direkt eindringen und steht dem Baum sofort zur Verfügung.
Optimal wären täglich 2 bis 4 Eimer (20 bis 40 Liter) Wasser pro Baum. Jede Bewässerung hilft dabei, die Bäume und die Vegetation vor dem Absterben durch Vertrocknung zu schützen.