Montag, 02. Dezember 2024
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Kindliche Intelligenz (KI)

Kindliche Intelligenz (KI)

Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Großeltern,

in allen den Medien überschlagen sich derzeit die Meldungen zu Themen der „Künstlichen Intelligenz.“ Auch die Redaktion der Tempelhof-Schöneberg Zeitung befasst sich mit einigen Anwendungen. Gesucht wird der verantwortungsvolle Umgang mit diesen neuen Technologien.

Als der berühmte Mathematiker Alan Turing im Jahr 1950 eine Vision in die Welt setzte, war man noch weit von den heutigen Anwendungsmöglichkeiten von Computern und selbstlernenden Netzwerken entfernt. Alan Turing sagte damals: „Anstatt ein Programm zu entwerfen, das das Denken von Erwachsenen simuliert, sollte man eher den Geist eines Kindes simulieren.“

Heute sind KI-Systeme schon sehr weit, können logisch Argumentieren und Sprechen. Sie lernen aus Beispielen, können kombinieren und verbinden und verhalten sich robust, auch wenn es widersprüchliche Anfragen gibt. Doch es sind im weitesten Sinne „Maschinen,“ die mit Daten und Wahrscheinlichkeiten und Sprachmodellen „herumrechnen.“

Babys und Kinder werden anders intelligent!

Babys lernen nicht durch reine, passive Beobachtung, wie etwa KI-Systeme, die mit Sprachmodellen umgehen. Babys werden auch nicht von Kameras mit visuellem Input ‚gefüttert‘. — Denn Babys und Kinder sind aktive Lernende, geleitet durch ihre intrinsische Neugier, und ihre Freiheit, für sich selbst auszusuchen, worauf sie ihre Aufmerksamkeit lenken wollen. — Der menschliche Eigensinn kann niemals durch Computersysteme ersetzt werden, ist ganzheitlich unersetzlich!

Babys und alle Kinder haben daher ein Grundrecht und Entwicklungsrecht ihren „Eigensinn“ zu entfalten, und sich selbst zu finden und zu entwickeln. — Dazu kommen soziale Einflüsse, und sobald sie mobil werden, erkunden sie ihre die Welt aktiv mit allen Sinnen. All das kann keine so gute Simulation des kindlichen Geists ersetzen. Alan Turings Vision ist schlichtweg falsch!

Entwicklungspsychologie fördert Kindliche Intelligenz

Kindliche Intelligenz muss gefeiert und gefördert werden! — Jedes Kind muss nach und nach lernen, mit sich selbst klar zu kommen. Das ist schon eine riesige Herausforderung. Es gilt, seine Gefühlswelt, seine Impulse und Emotionen in den Griff bekommen und Handlungskontrolle erlangen. Eltern brauchen hier Hilfestellungen, um nicht zu viel zu tun, und vor allem um der richtige „Erziehungspartner“ zu sein.

Jedes Kind muss lernen, mit anderen Menschen klar zu kommen und seine soziale Kompetenz aufbauen. Eltern, Kitaerzieher:innen und Lehrer:innen helfen dabei — auch Familie, Geschwister und Freunde. Als wichtige Voraussetzung gilt dabei: das Kind muss auch lernen können, sich in die Gedanken, Gefühle und Werte der anderen hineinzuversetzen und die Welt auch aus deren Perspektive zu sehen. Empathie, Mitgefühl und Achtsamkeit helfen, Umwelt, Mitwelt und das soziale Umfeld zu begreifen und zu bewerten.
Auch Konfliktfähigkeit muss gelernt werden: Umgang mit Widerständen, mit Streit und mit fairen Interessenausgleich. Das freundliche, lebenslustige und zu Freundschaften bereite Kind ist auch in Krisen gut gewappnet, um sich gegen Hänseln und Mobbing zu behaupten. Letztlich zählt die Fähigkeit, gemeinsam mit Dritten auch Krisen zu meistern, sich dabei immer selbst wieder neu zu erfinden.

Das bestärkende und sichere Umfeld zählt

Zur kindlichen Intelligenz gehören Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein. Jedes Kind braucht dafür förderliche Grundbedingungen, um Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein aufzubauen — auf dem Weg zur selbstbestimmten Persönlichkeit.
Stärkende Beziehungen und Schutz und Sicherheit sind dafür unerlässlich. Wenn Kinder mit anderen Menschen leben, die zu ihnen stehen, die zuhören und in der Not helfend ansprechbar sind, sind die wichtigsten Bedingungen geschaffen. Das Gefühl von Stimmigkeit und Zugehörigkeit macht Kinder auch mutig, neugierig und wissbegierig.

Die positiv bestärkende, kindgerechte Welterfahrung ist vom ersten Lebenstag an essentiell. Kinder wollen wirksame Dinge tun, dabei sich selbst, die anderen Menschen und die Welt entdecken. Das kletternde Baby, das selbst auf die Nase fällt, weint und sich wieder aufrappelt, lernt dabei meist mehr, als das behütete und getröstete Kind, das Kletterhilfe von den Eltern bekommt.

Eine bestärkende, altersgerechte und entwicklungsgerechte Welterfahrung ist in den Zeiten der Digitalisierung heute viel schwerer zu ermöglichen. Kinder, Eltern und Familienangehörige und Freunde leben heute in verschiedenen Medienwelten. Immer mehr „Unsichtbare“ und „nichteinsehbare“ Instanzen und Informationsquellen und Informationskanäle entstehen. Gemeinsame Erfahrungsebenen fehlen. Und die wichtigste gemeinsame Wissens- und Erfahrungsquelle droht zu Verschwinden: das lokale Zeitungsmedium, das übergreifende Anregungen vermittelt und für alle einsehbar ist.

Kindliche Intelligenz – ein Thema für die digitalen Lokalmedien

Die Tempelhof-Schöneberg Zeitung bekommt eine eigene Rubrik zum Thema „Kindliche Intelligenz.“ Es soll Mut gemacht werden, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Gemeinsam und allein, aber für alle sichtbar intelligente Dinge tun, Fragen stellen und beantworten. Ideen, Spiel und Wissenserwerb von ihren schönen Seiten zeigen, Türen öffnen und Gespräche und Erlebnisse anregen.

Der Clou: Kinder dürfen hier auch selbst Beiträge schreiben, Fragen stellen und sich und ihre Ideen präsentieren. Auch geheime und sehr private Ängste, Geheimnisse und Krisenthemen können in anonymer und beispielgebender Form sichtbar gemacht werden. Das offene Wort, welches öffentlich vermittelt wird, kann Wunder und positive Echos bewirken! Das Presse-Geheimnis schützt dabei!

Kein Kind ist allein, es gibt immer Wege und helfende Hände, um neue Wege und Problemlösungen auf den Weg zu bringen. — Besonders schöne und lehrreiche Ideen und Projekte können hier auch für „Alle“ sichtbar und nachschlagbar präsentiert werden! — Eltern, Kitaerzieher:innen und Lehrer:innen dürfen dabei helfen, und assistieren! — Vor allem kann „Kindliche Intelligenz“ helfen, Kita, Schule, Wissenserwerb und Lernen täglich und in vielen kleinen Schritten zu verbessern!

Das RealLabor kann beginnen: alles ist offen, lokal und fair verhandelbar!

Michael Springer, Herausgeber

Kontakt und weiterführende Informationen: info@tempelhof-schoeneberg-zeitung.de