Freitag, 19. April 2024
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Solidaritätsbesuch bei Yorai Feinberg

Solidaritätsbesuch bei Yorai Feinberg

Ein antisemitischer Ausfall eines älteren Berliners hat berlinweit für Empörung gesorgt. Am Dienstag, dem 19. Dezember 2017 wurde Yorai Feinberg vor seinem Restaurant in Schöneberg eklatant antisemisch beleidigt und bedroht. Mit Aussagen wie „Was macht ihr eigentlich nach 1945 noch hier? Haben die Gaskammern nicht gereicht?“ und dem Hinweis den Juden würde auch keine Staatsmacht helfen, bedrohte ein Mann Herrn Feinberg und seine Freundin. Geistesgegenwärtig filmte diese den Vorfall. Das Video wurde auch veröffentlicht – hier wird auf eine Weiterveröffentlichung verzichtet.

Eine vorbeifahrende Polizeistreife nahm den Mann, der auch in ihrer Anwesenheit weiterhin aggressive Drohungen ausstieß, fest. Nach offiziellen Angaben der Polizei wurden gegen den Mann Ermittlungen wegen Volksverhetzung und Widerstands gegen Polizeibeamte aufgenommen.

Der Vorfall reiht sich in eine viel zu lange Reihe von Übergriffen gegen jüdische Mitbürger_innen in Berlin ein, sodass die Zivilgesellschaft immer wieder klar Zeichen gegen die Täter und die dahinter stehenden Ideologien setzen muss: „Antisemitismus hat in Tempelhof-Schöneberg keinen Platz“ – und in ganz Berlin auch nicht!

Solidaritätsbesuch bei Yorai Feinberg

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler hat heute gemeinsam mit dem Botschafter von Israel Jeremy Issacharoff einen Solidaritätsbesuch bei dem jüdischen Restaurantbesitzer Yorai Feinberg gemacht.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler sagte dazu:

„Ich bin zutiefst über diese antisemitische und menschenverachtende Attacke entsetzt. Tempelhof-Schöneberg setzt sich mit vielen Erinnerungsprojekten seit Jahrzehnten in der Aussöhnungsarbeit zwischen Deutschen und Juden ein. Wir verurteilen diese Tat mit aller Vehemenz. Ewiggestrige und Volksverhetzer haben in unserer offenen und demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Ich fordere alle Menschen auf, schon den vermeintlich kleinen Diskriminierungen entgegenzutreten, denn auch diese vergiften unseren Alltag.“

m/s