Donnerstag, 28. März 2024
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Die Brutsaison 2023 beginnt — Wasservögel bitte nicht stören!

Graugänse, Blässhühner und Stockenten

Noch ist der Winter nicht vorbei, es stürmte heftig, bei Temperaturen um den Nullpunkt. Die gefühlte Temperatur war erheblich kälter. Im Britzer Garten haben sich Wildgänse, Stockenten und Blässhühner einträchtig in windgeschütze Uferbereiche geflüchtet, und suchen schon nach geeigneten Brutplätzen am Ufer. — Im Engelbecken in Friedrichshain-Kreuzberg brütet schon ein Schwan. Störche wurden gestern schon zwischen Altlandsberg und Strausberg gesichtet. In Berlin und im Brandenburger Umland beginnt die neue Brutsaison der Wasservögel.
Auch an den Berliner Park-Teichen und Kleingewässern sind schon erste „mutige“ Wasservögel zu sehen, die sich ihre Nistmöglichkeiten suchen und vorbereiten.

Während der Brut kommt es bei vielen Vogelarten zu wichtigen Unterbrechungen. Gänse beispielsweise belüften ihre Eier regelmäßig. Dabei werden häufig  die Eier im Nest gedreht damit sie gleichmäßig erwärmt werden. Auch die Feuchtigkeit der Eier muss bei einigen Vogelarten gewährleistet werden. Bei zu trockener Luft setzen sich Schwäne deshalb mit befeuchtetem Gefieder auf das Gelege.

Die Brutdauer ist je nach Vogelart unterschiedlich, und hängt von Umwelteinflüssen wie großer Wärme oder Kälte und natürlich auch von Brutunterbrechungen ab.

Die Brutdauer der Stockenten beträgt rund 28 Tage. Die Ente verlässt ihr Gelege ein- bis zweimal am Tag für kurze Zeit, um zu fressen und das Gefieder einzufetten, normalerweise morgens und abends je 30–60 Minuten. Vor dem Verlassen deckt sie das Gelege mit Dunen zu und sind schwer erkennbar. Spielende Kinder sollten daher von unübersichtlichen Uferstellen fernbleiben, sie könnten unbeabsichtig Eigelege stören und zertreten.

Höckerschwäne Schwäne brüten etwa 35 bis 38 Tage, bis die Jungschwäne schlüpfen und zum Nestflüchter werden. Das ist in Berlin die gefährliche Zeit für alle Jungschwäne, denn der Fusch lauert gern am Ufer im Gebüsch. Von 5-6 Jungschwänen überleben oft nur zwei oder drei!

Die Brutdauer der Blässhühner beträgt ca. 22 Tage. Erkennbar und unverwechselbar sind ihre roten Augen, eine weiße Stirnplatte und der weiße Schnabel. Die jungen Küken sind auch Nestflüchter und werden von beiden Eltern mit Nahrung versorgt und gegen Angreifer verteidigt. Blässhühner bauen Schwimmnester, manchmal nur wenige Meter vom Ufer entfernt.

Das Teichhuhn, erkennbar an der roten Stirnplatte und roten Schnabel mit gelber Spitze, brütet eher versteckt am Ufer. Teichhühner bauen ihre Nester in natürlicher Umgebung übrigens in drei Varianten. Eins dient als Schauplatz für die Balz, dazu wird ein Gelegenest gebaut, und ein Ruhenest. Zwischen den Nestern wechseln Teichhühner ihren Aufenthalt. Nach dem Schlüpfen der Küken wird oft noch neues Nest gebaut. In unseren Parkteichen sind Teichhühner daher durch Konkurrenz anderer Wasservögel gestört, und prägen ihr Nestbauverhalten nur eingeschränkt aus.

Die Brutzeit von Februar bis April hat für den Vogelschutz Priorität. Uferzonen und Schilfbereiche und ungemähte Uferbereiche sollten nicht betreten werden.

Wer dennoch wissbegierig und neugierig ist, kann brütende Vögel auch mit Teleobjektiv und Zoom-Funktion der Smartphones gut beobachten und fotografieren.


Leser:innen-Foto-Aktion: Wer hat brütende Wasservögel an welchem Gewässer beobachtet? Fotos mit Ortsbeschreibung bitte einsenden an die Redaktion! — Die Ortsbeschreibungen werden nicht veröffentlicht, sondern in einer Standortkarte gesammelt, um Schutzbereiche zu markieren. Die besten Fotos werden veröffentlicht. Drei Buchpreise werden unter den Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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m/s