Montag, 02. Dezember 2024
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John F. Kennedy: „Ich bin ein Berliner“

J.F. Kennedy am 26.6.1963

Von Michael Springer

Der Name des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy am 26. Juni 163 ist untrennbar mit dem Rathaus Schöneberg und seiner Balkon-Rede verbunden. Nach 60 Jahren klingten die Worte noch immer in Berlin nach: „Ich bin ein Berliner“.

Als Heranwachsender war ich sogar persönlich dabei, und stand mit meinen Eltern vor dem Mietshaus in der Martin-Luther-Straße, unmittelbar gegenüber dem Rathaus Schöneberg.

Was weniger bekannt ist:

Kennedy sprach am gleichen Tag am Henry-Ford-Bau der Freien Universität zur politischen Führung in Deutschland und hielt hier die inhaltlich noch weitaus bedeutsamere Rede, die drei Kern-Botschaften vermittelte:

Erstens erklärt er in klaren Worten den militärischen Beistand der USA, die USA würden auch militärisch für ein freies West-Berlin einstehen: „Der Schild militärischer Verpflichtungen wird nicht gesenkt oder weggelegt werden, solange er gebraucht wird.“ — Diese Worte waren ein besonderes Versprechen, denn sie wurden nur ein halbes Jahr nach der Kuba-Krise ausgesprochen.

Kennedy warb auch für eine Anerkennung der Realitäten, und nahm damit schon ein Motiv der späteren „Ost-Politik“ von Willy Brandt auf.

Die dritte Botschaft war visionärer Art: Kennedy bekundete die Hoffnung, den Ost-West-Konflikt zu überwinden, nicht durch Gewalt, sondern durch das Ausspielen der Kraft der Freiheit und der westlichen Werte.

Die Rede an der Freien Universität Berlin hatte damit nicht nur Hoffnung sondern auch eine langanhaltene politische Grundlinie gestiftet, die bis heute die starke deutsch-amerikanische Bindung aufrecht erhalten hat (siehe: Dokumente: John F. Kennedy an der Freien Universität Berlin).

Im Rückblick auf 60 Jahre Entwicklung, haben die Worte von J. F. Kennedy politische Realitäten bewegt und verändert, vor allem für Berlin. Und für ganz Europa!


Die Tempelhof-Schönerberg Zeitung erschien erstmals Anfang März 2017. Im Folgemonat Mai würdigte am 29.05.2017 eine Gedenkveranstaltung zum 100. Geburtstag von John F. Kennedy das Wirken des ehemaligen US-Präsidenten.

Die Worte der damaligen Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler klingen auch 2023 noch nach:
„Wir alle sind gefordert, auch und insbesondere in der heutigen Zeit, diese Werte aufrechtzuerhalten und unsere Demokratie zu schützen.“ — Dazu zählen auch Datenschutz, Bürgerrechte und die Pressefreiheit, die heute in Berlin in besonderer Weise bedroht sind, und sich in Datenökonomien und sozialen Netzwerken auflösen.


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