Donnerstag, 28. März 2024
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Rettungswache Mariendorf mit Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO)

Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO

Im Berliner Süden gibt es eine bessere Versorgung und schnellere Versorgung von Schlaganfallpatienten. Am 6.April hat die die Berliner Feuerwehr ihr drittes Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) offiziell in Betrieb genommen. Das Fahrzeug ist auf der Rettungswache Mariendorf stationiert. Die spezielle Ausrüstung der STEMO-Fahrzeuge ermöglicht die frühzeitige Diagnose und Therapie eines Schlaganfalls. Die Ausstattung umfasst einen Computertomographen, moderne Labordiagnostik und eine telemedizinische Anbindung an das Vivantes Klinikum Neukölln.

Das Konzept des Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) wurde schon 2011 in Berlin erstmals vorgestellt. Die Entwicklung wurde die TSB Technologiestiftung Berlin aus Mitteln des Zukunftsfonds des Landes Berlin gefördert, kofinanziert von der Europäischen Union – Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung. Die Bezeichnung ist vom englischen Wort für Schlag (bzw. Schlaganfall) Stroke abgeleitet.

Das Team an Bord des STEMO-Fahrzeugs soll Schlaganfallpatienten in der ersten Stunde nach dem Anfall schon Hilfe bringen können. Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall können in dem Fahrzeug direkt vor Ort die eine gezielte Thrombolysetherapie bekommen.

High-Tech und Telemedizin an Bord

Im Team des STEMO-Fahrzeugs arbeiten Fachärzte für Neurologie mit Zusatzqualifikation zur Notärztin oder zum Notarzt. Sie werden von Medizinisch Technischen Radiologieassistenten (MTRA) mit zusätzlicher Rettungssanitäterausbildung unterstützt. Ärzte und MTRA des neuen STEMO-Fahrzeugs kommen aus dem Vivantes Klinikum Neukölln, zu dem ein überregionales Zentrum zur Versorgung von Schlaganfallpatienten (Stroke Unit) gehört. Zum Team des STEMO gehören auch Nofallsanitäter oder Rettungsassistenten der Berliner Feuerwehr.

Der Rettungswagen verfügt über einen mobilen Computertomographen und die notwendige Ausstattung für Labordiagnostik vor Ort. Von der Firma MEYTEC stammt die telemedizinische Ausstattung, die es ermöglicht, auch Spezialisten aus dem Klinikum per Funkverbindung frühzeitig bei der Diagnose einzubeziehen.

Bei der Versorgung eines Schlaganfalls zählt jede Minute. Es gilt das Gehirn zu schützen, und die Sauerstoffversorgung über die Blutbahn wieder herzustellen. Die Herausforderung besteht darin, möglichst frühzeitig zu erkennen, ob die Symptome des Patienten von einem Gefäßverschluss oder einer Blutung verursacht werden. Dies ist mit den Mitteln des STEMO noch am Einsatzort möglich. Im Falle eines Gefäßverschlusses kann hier unverzüglich mit der Gabe von Medikamenten zur Auflösung eines Blutgerinnsels begonnen werden (Thrombolyse). Innovative Therapien werden so innerhalb der „golden hour“ des Schlaganfalls möglich.

Die am Einsatzort begonnene Therapie kann anschließend in der Klinik ohne Zeitverlust fortgesetzt werden.

Drei STEMO-Fahrzeuge in Berlin im Einsatz

Ein Stroke-Einsatz-Mobil ist am Unfallkrankenhaus Marzahn stationiert. Im Zusammenhang der Indienstnahme des dritten STEMO wurde der Standort des ersten STEMO-Fahrzeugs von der Feuerwache Wilmersdorf zur Feuerwache Charlottenburg Nord verlegt. Mit dem Standort Mariendorf sind alle drei Fahrzeuge optimal im Stadtgebiet verteilt und können bei gezielten Notrufen schnell zum Schlaganfallpatienten gelangen.

Schlaganfall – zweithäufigste Todesursache

Jedes Jahr erleiden in Deutschland ca. 300.000 Menschen, davon 12.000 allein in Berlin, einen Schlaganfall. Im Kampf gegen den Schlaganfall gibt es an fünfzehn Kliniken in Berlin auch zertifizierte „Stroke-Units“, die speziell ausgerüstet sind. In Tempelhof-Schöneberg ist es das Vivantes Auguste-Viktoria Klinikum. Im Nachbarbezirk ist das Charité Campus Benjamin Franklin mit einer „Stroke-Unit“ ausgerüstet.

Weitere Informationen:

www.berliner-feuerwehr.de

www.schlaganfallforschung.de