Donnerstag, 28. März 2024
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Tempelhofer Kiezratte gesichtet!

Ratte

Wieviele Ratten in Tempelhof leben, ist unbekannt! In vielen Parks und Grünanlagen führen sie ein üppiges Leben, das durch reichlich vorhandene Pflanzensamen und Essensreste von Ausflüglern in Gang gehalten wird.

An einigen Orten werden Ratten mitgefüttert, weil Tierfreunde und Tierfreundinnen Tauben, Wildvögel und Enten füttern.


Ratten werden so zu Kulturfolgern – und folgen dem Menschen, überall wo verwertbare Reste vom „Tisch der Zivilisation“ fallen – oder wo der Mensch Vorratslager für Nahrungsmittel anlegt.

Mensch und Ratten führen deshalb auf dem Planeten einen immerwährenden Kampf – der nur durch Gedankenlosigkeit und Unwissenheit aus dem Gleichgewicht gerät.

Im Grünstreifen und Durchgang „Alter Park“ zur Albrechtstraße haben Ratten eine heimliche Basis. Hier wurde am 25. Juli eine noch junge aber sehr kräftige Ratte an einer Futterstelle gesichtet.

In Balkon-Sichtweite der Mieter des Hauses Albrechtstraße 48 a und b verköstigte sich der Nager mit Vogelfutter, das hier offenbar sehr regelmäßig ausgestreut wird.

Schon bald könnte sich hier eine ganze Rattenplage entwickeln, denn die Tiere sind sehr fruchtbar, und vermehren sich rasant- Sie können bis zu zwölf Mal im Jahr jeweils bis zu 20 Junge werfen. Im Schnitt gebären die Weibchen etwa acht bis neun Junge pro Wurf. Wanderratten sind z.B. nach 2 bis 3, Hausratten nach 3 bis 5 Monaten selbst wieder geschlechtsreif.

Nicht nur als Krankheitsüberträger sind Ratten gefürchtet, bisweilen sorgen sie auch für Stromausfälle, wenn sie sich in Stromverteilungen verirren, und Kurzschlüsse verursachen. Im Frühjahr 2020 wurde so das Rathaus Tempelhof lahmgelegt, wobei die Ratte mit ihrem Leben bezahlte.

Alter Park: Wanderratte an Futterstelle gesichtet am 25.7.2021 - Foto: tsz
Alter Park: Wanderratte an Futterstelle gesichtet am 25.7.2021 – Foto: tsz



Viele Städte und Gemeinden haben bereits wegen vielfältiger negativern Folgen bereits Fütterungsverbote in öffentlichen Grünanlagen erlassen. Zahlreiche Publikationen des Umweltbundesamtes, des Bundesamtes für Naturschutz und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) verweisen darauf, sich bei der Fütterung von Wildtieren zurück zu halten.

In Berlin hat das Bezirksamt Berlin-Mitte auf der Grundlage des Berliner Grünanlagengesetzes das Füttern der Wildtiere am Engelbecken und in drei anderen Grünanlagen verboten.
Das Ordnungsamt ahndet dies bereits als Ordnungswidrigkeit (siehe Veröffentlichung im Berliner Amtsblatt vom 14.05.2021).
Auch in Reinickendorf hat der Ordnungsstadtrat ein Fütterungsverbot für Enten erlassen, nachdem sich am Schäfersee eine Rattenplage entwickelt hatte.
Ob ein derartiges Fütterungsverbot auch in Tempelhof-Schöneberg notwendig wird, ist noch offen.
In jedem Fall besteht in Berlin eine Meldepflicht, denn wenn auch nur eine Ratte sehen ist, das Nest mit einer großen Population ist in der Regel nicht weit.
Das zuständige Gesundheitsamt kann übrigens über das Service-Portal Berlin informiert werden – eine bereits erfolgreich „digitalisierte E-Government-Dienstleistung“: Schädlingsbefall melden .

m/s