Freitag, 29. März 2024
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Kohlenmonoxid & Rechtsverstöße

CSI „Shisha-Bars“ in Tempelhof:
Kohlenmonoxid & Rechtsverstöße

Shisha-Bar

Schwerpunktkontrollen von Ordnungsamt, Bauaufsicht, Berliner Polizei und Hauptzollamt in Tempelhofer Shisha-Bars wurden am letzten Wochenende zur „Crime Szene Inspection“.
In der Nacht von Freitag zu Samstag kontrollierten das Ordnungsamt, die Bauaufsicht, die Berliner Polizei und das Zollamt Finanzkontrolle Schwarzarbeit und Steuerverstöße gemeinsam sechs Gaststätten in Tempelhof.

30 Dienstkräfte führten in der Zeit von 18:45 Uhr bis 2:30 Uhr zahlreiche gewerberechtliche Kontrollen durch. Im Fokus standen erneut Shisha-Bars und einschlägig bekannte Gaststätten, die bereits mehrfach gegen geltendes Recht verstoßen haben.

Lebensgefährlich: Kohlenmonoxid in Shisha-Bars

Die Bauaufsicht versiegelte eine Shisha-Bar wegen akut lebensgefährlichen Kohlenmonoxid Werten (über 500 ppm) und Brandgefahr durch einen Shisha-Ofen. Der tolerierbare Acht-Stunden-Wert für Mitarbeitende und Gäste liegt bei 30 ppm. Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie toxisches Gas. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr; beipielsweise in Wasserpfeifen und allgemein in Tabakrauch. Das Gas ist giftig, da es viel stärker an Hämoglobin bindet als Sauerstoff und so den Sauerstofftransport durch das Blut unterbindet. Das Personal von Shisha-Bars ist durch Dauerexposition gefährdet. Depressionen und Herz-Kreislaufkrankheiten drohen.

Rechtsverstöße, Gewerberechts-Verstöße und Hygienemängel

In einer Gaststätte musste ein unerlaubtes Geldspielgerät beschlagnahmt und zwei weitere Verstöße gegen die Spielverordnung aufgenommen werden. Das Hauptzollamt beschlagnahmte über 110 kg unversteuerten und mit Glycerin und Aromastoffen „gestreckten“ Wasserpfeifentabak (Shishatabak).

Bei zwei Gaststätten – die selbst Speisen zubereiten – wurden zwei Straftaten eingeleitet wegen Schädlingsbefall (Mäuse). In den sechs überprüften Lokalitäten wurden insgesamt 33 Gäste und Betriebsangehörige überprüft. Es wurden dabeu 83 Gewerbeverstöße festgestellt.

Darunter waren 13 Verstöße gegen das Jugend- und Nichtraucherschutzgesetz, 44 Verstöße gegen das Lebens- und Futtermittelgesetzbuch in Verbindung mit Lebensmittelhandelsverordnung, 3 Verstöße gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungs- und das Mindestlohngesetz sowie 3 Steuerstrafverfahren wegen Steuerhehlerei (über 110 kg illegaler Shishatabak).

Shisha-Bars künftig verstärkt im Blick von Polizei und Ordnungsbehörden

Aufgrund der vorgefundenen Rechtsverstöße und der Vielzahl verschiedener Delikte sind Polizei und Ordnungsbehörden nun „sensibilisiert“ worden. Gestreckter Shisha-Tabak, Zollverstöße, Brandgefahr und Gesundheitssgefahren, Beschlagnahmungen und „haufenweise Gewerbe- und Gaststättenverstöße“ machen weitere Kontrollen notwendig.
Die Kontrollen sollen zukünftig intensiviert werden und in zeitlich kurzen Abständen fortgesetzt werden.

m/s