CO2-armer Stahl ist ab November 2021 Bestandteil von Backöfen und Herden der Firma Miele. Der bekannte Gütersloher Haushaltsgerätehersteller bezieht seinen Stahl von der Salzgitter AG, die ein Verfahren entwickelt hat, um die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Stahl um mehr als 66 Prozent zu reduzieren — ein herausragender Wert!
Dies gelingt durch den Einsatz von klimafreundlichen Energieträgern und Stahlschrott. Knapp 24 Tonnen grüner Stahl werden bei den Herden und Backöfen von Miele bei dem Pilotprojekt verbaut, auf jedes einzelne Gerät entfällt dabei ein Stück von 60 Zentimetern Breite.
Die Miele-Gruppe verfolgt ehrgeizige Ziele in Bezug auf klimafreundliche Herstellungsprozesse und allgemein die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen. So hat das Unternehmen angekündigt, bereits in diesem Jahr über alle Standorte hinweg CO2-neutral zu arbeiten, dies bezieht sich auf Treibhausgasemissionen aus eigenen Verbrennungsprozessen und die Emissionen der Energielieferanten.
Anfang September verkündete Miele auch das Ziel, die Emissionen der Nutzgeräte senken zu wollen. Bis 2030 sollen diese Emissionen im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesenkt werden.
Die CO2-armen Stahlgüten werden im Elektrostahlwerk Peine hergestellt und in Walzwerken und Verzinkungsanlagen der Salzgitter Flachstahl weiterverarbeitet.
Beim Einschmelzen von Stahlschrott und durch den Einsatz von klimafreundlichen Energieträgern entsteht ein um 66 Prozent geringerer CO2-Fußabdruck des verzinkten Materials als bei der konventionellen Herstellung auf der Hochofenroute. Dies hat der TÜV SÜD auf Basis von Daten des Jahres 2018 für die verschiedenen Prozessrouten zur Produktion von Flachstahl nachgewiesen.
Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl und Mitglied der Salzgitter-Konzerngeschäftsleitung erklärt: „“Grüne“ Stahlprodukte stoßen auf immer größeres Interesse bei unseren Kunden aus den verschiedensten Branchen. Miele steht seit jeher für langlebige Premiumprodukte – wir freuen uns, dass unsere CO2-armen Stahlprodukte die hohen Qualitätsanforderungen des Unternehmens erfüllen.“
Perspektivisch können Wasserstoff und Strom aus regenerativen Quellen den bisher zur Stahlherstellung benötigten Kohlenstoff komplett ersetzen und die CO2-Emissionen dabei um über 95 Prozent senken. An diesem anspruchsvollen Ziel arbeitet die Salzgitter AG in dem Projekt „Salzgitter Low CO2 Steelmaking“ (SALCOS). Ziel ist es, Strom aus erneuerbaren Quellen und Wasserstoff zu produzieren. Sie sollen in Zukunft die Kohle im konventionellen Hochofenprozess ersetzen.
Weitere Informationen: